(BFP) Die Landesregierung hat beschlossen, künftig Klassenfahrten zu Gedenkstätten mit bis zu 500 Euro pro Fahrt zu bezuschussen. Dazu erklärt die Sprecherin der Fraktion DIE LINKE für Weiterbildung, Marion Junge:
Nun haben sich CDU und SPD doch noch eines Besseren besonnen und einer Förderung von Klassenfahrten zu Gedenkstätten zugestimmt. Wir begrüßen diesen Sinneswandel. Noch im Februar 2018 hatte die Koalition unseren Antrag, den Schulklassen 9 bis 10 eine Fahrt zum Besuch einer KZ-Gedenkstätte zu ermöglichen (Drucksache 6/5447), abgelehnt. Die meisten Bundesländer fördern Schülerfahrten zu KZ-Gedenkstätten bereits seit Jahren mit eigenen Programmen. Sachsen tat das bislang nicht.
Jedoch sind die Mittel in Höhe von 200.000 Euro pro Jahr, die im Doppelhaushalt 2019/2020 eingestellt werden sollen, lächerlich gering. Sollen alle Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 einmal in eine Gedenkstätte gleich welcher Art fahren können, und geht man von Kosten von 50 Euro pro Person aus, wären mindestens 1,6 Millionen Euro pro Jahr erforderlich.
Ebenso fragwürdig ist die vorgesehene Beratung bei Klassenfahrten durch die Brücke/Most-Stiftung. Eine pädagogisch-didaktische Unterstützung durch die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, die wir vorgeschlagen, könnte die Kosten für eine erst noch einzurichtende „Landesservicestelle“ einsparen. Mit diesem Geld könnten weitere Klassenfahrten bezuschusst werden.
Quelle: Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag

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