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Die sieben typischsten Fehler beim Investieren – und wie Anleger sie vermeiden – WEB.DE News

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Jahrelang war die Zahl der Aktionäre in Deutschland klein, zuletzt aber hat sie deutlich zugelegt: Laut einer Statistik des Deutschen Aktieninstituts (DAI) sind rund 12,4 Millionen Menschen nun an der Börse investiert, 2,7 Millionen mehr als im Jahr zuvor.
In einer aktuellen Umfrage des Vergleichsportals Verivox gab sogar fast die Hälfte der Befragten (rund 47 Prozent) an, dass sie derzeit Geld an der Börse angelegt haben. In einer früheren Erhebung im Oktober vergangenen Jahres sagten dies 35 Prozent, zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 waren es noch 30 Prozent. Auch andere Umfragen bestätigen den Aufwärtstrend.
Allerdings haben der Verivox-Erhebung zufolge die wenigsten Anleger eine realistische Vorstellung davon, was langfristig etwa bei einem Investment in den Deutschen Aktienindex herausspringen kann. Nicht einmal jeder Dritte (rund 30 Prozent) schätze die Rendite-Chancen realistisch ein und verorte die jährliche Durchschnittsrendite eines langfristigen Dax-Investments korrekt im Bereich zwischen fünf und zehn Prozent, stellte Verivox fest. Fast 40 Prozent der gut 1.000 Befragten unterschätzen demnach das Potenzial über einen Anlagezeitraum von 15 Jahren, ein Viertel (gut 25 Prozent) hat gar keine Idee dazu, was eine Geldanlage an der Börse abwerfen kann.
„Trotz des anhaltenden Börsen-Booms verzichtet noch immer mehr als die Hälfte der Deutschen komplett auf die lukrative Geldanlage an der Börse – wohl auch, weil viele das Verhältnis von Chancen und Risiken nicht realistisch einschätzen“, kommentierte Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH.
Finanzexperten ermutigen dazu, den Schritt zu gehen und zu investieren. Zwar gibt es typische Fehler, die nicht nur Anfänger, sondern auch alte Hasen machen. Doch wer sich ihrer bewusst ist, kann sie ganz einfach verhindern. Hier die gängigsten im Überblick.
Die tägliche Lektüre von einschlägigen Wirtschaftszeitungen, ein Börsenbrief im Abo – wer sich auskennt, kann die besten Aktien herauspicken. Das hoffen zumindest viele Sparer.
Martin Weber, Senior-Professor für Betriebswirtschaft an der Universität Mannheim rät dagegen, dass Sparer besser nicht zu viel recherchieren sollten. „Übermäßiges Nachforschen hilft nicht dabei, die richtige Entscheidung zu treffen.“
Die Alternative: Statt in einzelne Unternehmen sollten Kleinanleger in Aktien-ETFs investieren. Damit kaufen sie auf einen Schlag Anteile an vielen verschiedenen Firmen. Auch wer sich auskennt, sollte für den Vermögensaufbau das Geld dennoch breit streuen.
Bei Einzelaktien im Depot steigt das Risiko, dass sich die Aktionäre in ihre Titel nahezu verlieben. Viele seien an ihre Entscheidung emotional gebunden, vor allem, wenn sich der Kauf mal als Erfolg erwiesen habe, berichtet Marc Tüngler von Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). „Das Problem ist dann, dass sie sich kaum von der Aktie wieder trennen können, selbst wenn sonst alles dafür spricht.“
Solar, Wasserstoff, Biotechnologie? Alles Zukunftsbranchen, die bestimmt Gewinne versprechen. Kleinanleger folgen solchen Trends gerne. Allerdings laufen sie denen meist schon hinterher, warnt Weber: „Profis erhalten alle relevanten Marktinformationen sofort, bei Privatanlegern dauert es dagegen länger. Deshalb sind sie meist zu spät dran.“
Tüngler bestätigt das: „Wenn es in der Branche gut läuft, wird viel darüber gesprochen und geschrieben. Dann folgen Anleger der Herde. Sobald es aber wieder schlecht läuft, sagt einem niemand mehr, dass nun der Zeitpunkt zum Ausstieg gekommen wäre“, mahnt Tüngler. Statt auf Trends zu setzen, sollten Anleger daher einen eigenen Plan für ihre Geldanlage entwickeln und diesen einhalten.
Ein Auge immer auf den Börsenkursen, um den idealen Einstiegskurs zu treffen? Das verursacht nur Frust, ist Tüngler überzeugt. Der Erfolg der Anlage hänge dagegen nicht davon ab – zumindest solange nicht gerade auf dem Höhepunkt gekauft wurde.
„Anleger sollten sich davon lösen, den idealen Moment treffen zu wollen. Bei einer langfristigen Geldanlage spielt der Einstiegskurs kaum eine Rolle.“ Time schlage Timing. Viel wichtiger sei Disziplin.
Meist beginnt es langsam, Anleger sichern sich mit einem Verkauf zur rechten Zeit erste Gewinne. Doch das kann zur Sucht werden, wie im Kasino. Mit häufigem Handeln versuchen Privatanleger den Markt zu schlagen. „Meist klappt das nicht dauerhaft und die Gebühren für das ständige Kaufen und Verkaufen fressen die Gewinne zusätzlich auf“, warnt Tüngler.
„Ein Anleger hat oft das Bedürfnis, sein Geld da zu investieren, wo er sich auskennt“, sagt Weber. „Oder er nimmt an, dass er durch sein Wissen Kurse vorhersagen kann. Das hindert aber am Erfolg.“ Ein Schwerpunkt auf deutsche Aktien oder Investitionen in die Branche des Arbeitgebers – oftmals sind Anlageentscheidungen voreingenommen.
Wichtig ist Diversifikation, also Vielfalt, um das Risiko zu streuen. „Anleger sollten über ihren Tellerrand schauen. Also nicht nur in eine Branche oder ein Land investieren. Stattdessen sollten die Ersparnisse lieber weltweit angelegt werden“, rät Tüngler. Wer in ETFs investiert, kann einen wählen, der einen weltweiten Index nachbildet.
Kleine Fehler kosten Rendite, aber sich aus Sorge davor gar nicht erst an die Börse zu wagen ist auch keine Lösung. „Viele Menschen haben völlig falsche Vorstellungen von Aktien und deren Kursschwankungen“, sagt Weber. Gerade wenn man in einen breit streuenden Indexfonds investiert, ist das Risiko gering.
Was die Verivox-Umfrage auch zeigte: Über die historische Erweiterung des Leitindex Dax von 30 auf 40 Mitglieder, die ab sofort (20.9.) greift, wissen viele Anleger der Erhebung zufolge kaum Bescheid. Drei von vier Befragten (74,7 Prozent) konnten kurz nach Bekanntgabe der Aufsteiger in die erste Börsenliga Anfang September kein einziges der zehn neuen Dax-Mitglieder nennen.
Die Dax-Reform war im vergangenen Jahr beschlossen und wird nun umgesetzt. Neu im Deutschen Aktienindex sind von Montag an: der deutsch-französische Flugzeughersteller Airbus, der Chemikalienhändler Brenntag, der Kochboxenlieferant Hellofresh, die Holdinggesellschaft Porsche, der Sportartikelhersteller Puma, das Biotechnologie- und Diagnostikunternehmen Qiagen, der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius, der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers, der Aromen- und Duftstoffehersteller Symrise sowie der Online-Modehändler Zalando. (dpa/af)

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